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38 Hektar, die polarisieren - Meinungsäußerung zum Industrie- und Gewerbegebiet Kuglhof II

Die Delegierte unserer Kreisgruppe und Dipl. Ing. Landespflege Agnes Bergmeister fasst in einem Leserbrief nochmal anschaulich die Argumente gegen das von der Stadt Pfaffenhofen geplante Gewerbegebiet Kuglhof II zusammen.

13.02.2023

Das Hallertauer Hügelland heißt nicht umsonst so, das naturräumliche Relief am Kuglhof 2 ist nicht geeignet für ein Industriegebiet. Und für Gewerbe mit kleinerem bzw. mittlerem Flächenbedarf werden sich mit etwas gutem Willen in den bereits vorhandenen bzw. ausgewiesenen Pfaffenhofener Gewerbegebieten Flächen finden lassen, wenn es hauptsächlich um den heimischen Bedarf geht. Denn im Stadtgebiet befinden sich nicht bebaute 20 ha Gewerbegebietsflächen. Von Seiten der Stadt sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, diese Flächen einer adäquaten Nutzung zuzuführen.

Wenn die Stadt nur über ca. knapp 30 % der Planungsflächen von Kuglhof 2 verfügen kann, wie will sie die Ökologisierung des Gesamtgebietes sicherstellen? Auch der unzusammenhängende Geltungsbereich für das geplante Industriegebiet Kuglhof 2 erscheint mir sehr willkürlich gewählt.

Von Tourismus-Seite bemüht man sich redlich, die Hallertauer Stadt Pfaffenhofen als Destination anzupreisen, doch gleichzeitig wird man an fast jeder Ortseinfahrt von an Hässlichkeit nicht zu überbietenden überdimensionierten Gewerbehallen und Riesenparkplätzen "begrüßt". Das Industriegebiet Kuglhof 2 würde noch eins draufsetzen.

Fast zeitgleich bringt die Stadt Pfaffenhofen ein weiteres Gewerbegebiet auf der anderen Seite der Stadt auf den Weg, genannt Posthofstraße/ Kreiskrankenhaus. Diese sieben Hektar (das entspricht fast 10 Fußballfeldern) müssten doch den Bedarf eine Weile decken. Zumal wenn man die Nachhaltigkeits- Versprechungen einhält und wirklich flächensparend baut. Dazu kommen noch viele weitere Hektare unbebaute Flächen in bereits bestehenden Pfaffenhofener Gewerbegebieten.

Die Fläche des geplanten Industriegebietes Kuglhof 2 entspräche 53 Fußballfeldern.
Nachhaltigkeit ist halt ein dehnbarer Begriff.

Zur Zukunftsfähigkeit ist in der speziellen Artenschutzrechtlichen Prüfung zu dem Gebiet vorsichtig formuliert: "..., dass eine derart hohe Inanspruchnahme von (landwirtschaftlichen) Flächen nur noch bedingt zeitgemäß ist..." Meines Erachtens reichen die geplanten Ausgleichs- Maßnahmen für Kuglhof 2 nicht aus, diesen übermäßigen Flächenverbrauch zu rechtfertigen.

Auch das Thema Trinkwasserschutz muss unbedingt stärker beachtet werden, befindet sich doch in unmittelbarer Nähe einer der Trinkwasserbrunnen unserer Stadt. Sowohl das Gewerbe- und Industriegebiet Kuglhof 2 selbst als auch der geplante Verlauf der Umgehungsstraße hätten darauf einen nicht zu unterschätzenden Einfluss.

Agnes Bergmeister
Dipl. Ing. Landespflege
Bund Naturschutz Kreisgruppe Pfaffenhofen Delegierte