Aktuelles aus der Ortsgruppe Reichertshofen/Baar-Ebenhausen/Pörnbach
Unsere Aktionen im Überblick

Wildbienenaktion
Wie jedes Jahr setzten wir wieder mit einer engagierten Gruppe von Ehrenamtlichen das Wildbienenmonitoring der Ochsenzungensandbiene und der Malvenlanghornbiene am Windsberg fort.
Nachbericht 2025
Rückgang bei Malvenlanghornbiene und Ochsenzungensandbiene – Bienenmonitoring 2025 zeigt Herausforderungen auf dem Windsberg
Hohenwart / Reichertshofen – Das Bienenmonitoring der Bund Naturschutz-Ortsgruppe Reichertshofen /Baar-Ebenhausen / Pörnbach zeigt für das Jahr 2025 eine gemischte Bilanz. Während die Population der Ochsenzungensandbiene sich gut erholt hat und steigende Zahlen vorweisen kann, verzeichnet die etwas später im Jahr fliegende Malvenlanghornbiene, weiterhin einen deutlichen Rückgang.
Im Jahr 2024 konnten noch 685 Malvenlanghornbienen gezählt werden – ein Hoffnungsschimmer nach den Tiefstwerten der Jahre 2022 und 2023. 2025 jedoch wurden nur noch 219 Individuen erfasst. Besonders betroffen ist das Gebiet westlich von Freinhausen, wo im Vorjahr noch 314 Bienen gesichtet wurden, in diesem Jahr jedoch keine Einzige. „Solche Einbüche hatten wir schon in den vergangenen Jahren, die Ursache ist meist, dass ein Hotspot nicht mehr existiert. Etwa Vertragsnaturschutzflächen für die nach fünf Jahren die Förderung auslaufen wieder in die landwirtschaftliche Nutzung übergehen“, erklärt Vorsitzende Bettina Markl. „Auch der trockene Frühling in der Wachstumsphase der Futterpflanzen könnte in diesem Jahr eine Rolle gespielt haben“, fügt Josef Schweigard, Initiator der Schutzaktion hinzu. Am Windsberg selbst wurden 149 Bienen gezählt – ebenfalls ein Rückgang gegenüber den 371 im Vorjahr. Die Malvenlanghornbiene ist auf die Wilde Malve als Futterpflanze angewiesen und gräbt ihre Bruthöhlen in sandige Böden. Die Malve als Futterpflanze benötigt die Biene dauerhaft. Im Naturschutzgebiet Windsberg und am Straßenbegleitgrün sind diese Strukturen verlässlich und auf Dauer vorhanden und bieten daher Stabilität für die bedrohten Bienen. Wenn auch nur auf einem sehr kleinen Raum. Es sei auch wichtig, dass die Straßenränder statt gemulcht nur gemäht werden. Mit dem Mulchen verschwinden die Wildblumen am Straßenrand, es setzt sich nur die gemeine Quecke durch. Deshalb müsse auch die Pflege der Straßenränder geändert werden, so die Ortsgruppe, damit dieser wichtige Lebensraum für die Insekten erhalten bleibt.
Ochsenzungensandbiene: Erholung nach Einbruch
Erfreulicher ist die Entwicklung bei der Ochsenzungensandbiene. Nach einem dramatischen Rückgang auf 35 Individuen im Jahr 2023 stieg die Zahl 2024 leicht auf 38 und liegt 2025 nun bei 92 gesichteten Bienen. Besonders der Windsberg zeigt mit 69 Tieren wieder eine stärkere Besiedlung. Auch in den erweiterten Beobachtungsgebieten Sandgrube und Schindwidlberg wurden wieder einzelne Tiere gesichtet.
„Die Zunahme ist ein gutes Zeichen, auch wenn wir noch weit von den Spitzenwerten der Jahre 2021 und 2022 entfernt sind“, so Markl. Den Rückgang hier kann sich die Ortsgruppe nach wie vor nicht erklären.
Fazit und Ausblick
Das Monitoring zeigt, wie wichtig der Schutz spezialisierter Lebensräume für seltene Wildbienenarten ist. Die Ortsgruppe setzt sich seit Jahren für den Erhalt der Futterpflanzen und Brutstätten ein – durch Markierungen der Futterpflanzen, Pflege und Öffentlichkeitsarbeit. Die Zahlen von 2025 machen deutlich, dass dieses Engagement weiter intensiviert werden muss und die Zusammenarbeit von Naturschutz, Kommune und Landwirtschaft wichtiger denn je ist.

Amphibienzaunbetreuung in Pörnbach-Puch
Wir betreuten einen Amphibienzaun in Pörnbach-Puch und einen weiteren in Hohenwart-Koppenbach. So bewahren wir jährlich viele Amphibien vor dem Tod auf der Straße.

Baumschutzaktion entlang der Paar
Gleich zu Jahresbeginn haben wir eine Baumschutzaktion an der Paar organisiert um die Bäume entlang des Ufers vor Biberverbiss zu schützen.

Exkursionen in die Natur
Ob zu Fuß oder mit dem Rad. Wir konnten wieder bei zahlreichen Exkursionen zu verschiedenen Themen gemeinsam die Natur vor unserer Haustür erleben. Exkursionen gab es z.B. zu den Themen Eisvogel, Biber, Bienenfresser, Paartaler Sanddünen und weitere.

Kinderprogramm
Wanderungen durch die Jahreszeiten einmal im Quartal, Ferienpassprogramme und bald eine Kindergruppe, das bieten wir für naturbegeisterte Kinder. Und auch naturbegeisterte Erwachsene sind herzlich eingeladen die Kinderaktionen langfristig zu unterstützen.
Ab dem 8. Mai startet die Ortsgruppe mit dem Bienenmonitoring rund um den Windsberg in Hohenwart. Den Anfang macht die Ochsenzungensandbiene, deren Futterpflanze, die Ochsenzunge, bereits blüht. Hier werden flexibel Dienste zum Zählen der Bienen vergeben. Interessierte können gerne einmal mit den erfahrenen Bienenzählern mitgehen und sich den Einsatz unverbindlich anschauen.
Weitere Infos bei Ortsgruppenvorsitzender Bettina Markl unter bn_reichertshofen@gmx.de

Amphibienhelfer*innen für Pörnbach-Puch / Hohenwart-Koppenbach gesucht

Helfer für Krötenübergang gesucht
Puch – Die Bund Naturschutz Ortsgruppe Baar-Ebenhausen, Reichertshofen und Pörnbach sucht Helfer für die Krötenwanderung an der Kreisstraße zwischen Pörnbach und Langenbruck an der Abzweigung Puch. "Aktuell machen sich die ersten Tiere schon alleine auf den Weg über die Straße, was meist tödlich endet", berichtet die kommissarische Ortsgruppenvorsitzende Bettina Markl. Daher ist menschliche Hilfe dringend notwendig, den Amphibien ein Überleben zu sichern. Unter den Arten, die in Puch in den Eimern der Helfer landen, befindet sich auch vereinzelt die seltene Knoblauchkröte.
Am kommenden Samstag, 24. Februar, ab 9 Uhr, sind helfende Hände zum Aufbau des Krötenzauns herzlich willkommen. Ab dann bis Ende April werden täglich morgens die Kröten über die Straße in das nahegelegene Biotop am Goreweiher gebracht. Auch hierzu werden Naturfreunde dringend gebraucht. Die Zeitslots werden flexibel je nach Wunsch innerhalb der Gruppe aufgeteilt. Die Helfer*innen in Pörnbach-Puch bekommen eine Aufwandsentschädigung. Nähere Informationen zum Ablauf gibt die Ortsgruppenvorsitzende Bettina Markl gerne unter bn_reichertshofen@gmx.de
Ein weiterer Krötenübergang wird aktuell bei Koppenbach beobachtet. Auch hier können sich Anwohner beteiligen. "Dort haben wir einen Hinweis von einem Anwohner bekommen, der nun Helfer sucht um die Krötenwanderung an der Straße vorerst zu dokumentieren", so Markl. Ein Zaun kann im kommenden Jahr dann auch hier für den sicheren Wechsel der Tiere aufgebaut werden.