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OG Wolnzach / Rohrbach

Eurasischer Biber (Castor fiber)

Steckbrief

  • maximale Lebenserwartung ca. 10 bis 12 Jahre
  • kein Winterschlaf
  • monogame Dauerehe, Familie mit vier bis sechs Mitgliedern
  • Paarung Januar bis März
  • zwei bis drei Junge einmal jährlich
  • reiner Vegetarier: im Sommer Grünpflanzen, im Winter Rinde (frisst weder Fisch noch Muscheln!)
  • Körpergewicht bis zu 30 Kilogramm
  • Gesamtlänge bis zu 135 Zentimeter, davon 35 cm die bibertypische Kelle

Ein Urbayer

„Übervermehrung” biologisch unmöglich!

Seit 15 Millionen Jahren nagen Biber in Bayern. Über 350 Orts-, Flur- und Gewässernamen belegen seine einstmals weite Verbreitung. Über 100.000 Biber dürften früher in Bayern gelebt haben; der heutige Bestand macht nur ein Zehntel davon aus. Zum Verhängnis wurden dem Biber sein feiner Pelz, sein Fleisch und das Duftsekret Bibergeil, das alsWundermittel galt: 1867 war die Jagd zu Ende, der Biber ausgerottet. Fast genau hundert Jahre danach initiierte der Bund Naturschutz zusammen mit dem Bayerischen Landwirtschaftsministerium ein erfolgreiches Wiedereinbürgerungsprojekt.

 

Ausgewachsene Biber haben keine natürlichen Feinde. Trotzdem kann es dank eines rigiden Reviersystems nie „zu viele” Biber geben. Die Paare bekommen nur zwei bis drei Junge pro Jahr, von denen nur die Hälfte die zweijährige Lehrzeit in der Familie überlebt. Danach wird der Nachwuchs vertrieben. Auch für ihn gilt dann: Erst Immobilie, dann Familie. Es folgt ein Spießrutenlauf, der umso strapaziöser ist, je mehr Reviere schon besetzt sind. Oft kommt es zu erbitterten Kämpfen mit den etablierten Bibern, die ihr Revier lebenslang verteidigen. Dabei setzen sie auch gnadenlos ihre langen Schneidezähne ein. Viele Jungbiber überleben die schweren Verletzungen nicht. So reguliert sich der Biber faktisch selbst!Wo in Bayern schon länger Biber leben, ist der Bestand seit Jahren stabil. Zuwächse sind nur an den Rändern der bisherigen Verbreitung zu beobachten. So wächst eine Biberpopulation immer nur langsam – solange es genug Lebensraum gibt. Für ein Revier sind etwa

zwei bis drei Kilometer Ufer nötig. In Bayern ist bisher nur ein Teil der geeigneten Lebensräume mit insgesamt etwa 2.500 Biberrevieren besiedelt.Weil dafür ausschließlich Uferzonen in Frage kommen, bleiben über 95 Prozent der Landesfläche von vornherein und dauerhaft frei von Bibern.